Aplit

Die Bezeichnung Aplit ist eine Sammelbezeichnung für bestimmte Ganggesteine Als Ganggesteine bezeichnet man jene Gesteinsarten, die entweder Spalten zwischen anderen Gesteinen füllen oder auch als gangförmige Gesteinsschicht oder Gesteinsadern andere Gesteine durchziehen.

Aplite sind dabei relativ hellfarbige Ganggesteine, die zwar magmatischen Ursprungs sind, aber nur einen sehr geringen Mineralbestand an sogenannten mafischen Mineralen haben. Wegen ihrer hellen Färbung werden sie auch “leukoratische Gesteine” genannt (griech. leukos = weiß). Andersherum ausgedrückt sind Aplite also eine Gruppe von leutokratischen Gesteinen, die alle als Ganggestein vorkommen.

Alle Aplite sind feinkörnig und dicht und werden zumindest in die Nähe von plutonischen Gesteinen gestellt, die durch langsames Abkühlen von Magma entstanden sind, wobei es allerdings nachfolgend zu Metasomatosen (Austausch oder Verdrängung bestimmter Gesteinsbestandteile im Gesteinskörper) aufgrund natürlicher Prozesse gekommen sein kann. Die Bezeichnung “Aplit” bezieht sich dabei auf den mineralisch einfachen Aufbau dieser Gesteine (griech. aplos = einfach). In der Wissenschaft kennt man Aplite seit ungefähr 1800 als eigene Gesteinsgruppe.

Vorkommen von Apliten

Als prinzipiell magmatische Gesteine (Magmatiten) findet man Aplit an sehr vielen verschiedenen Orten nahezu überall auf dem Planeten. Sie entstehen aus eindringenden Restschmelzen in zuvor aufgerissenen oder aufgebrochenen Spalten. Die Restschmelzen kühlen dann schnell ab, was für die Feinkörnigkeit der Aplit-Gesteine verantwortlich ist. Da dieser Prozess nahezu überall passiert, findet man Aplit-Gesteine auch an sehr vielen unterschiedlichen Orten. Das können Grundgebirge ebenso sein wie Auffaltungen der Erdkruste (Orogene) als auch eingeflossene Gesteinsschichten in andere Gesteine (Intrusionen).

Grundlegender Aufbau von Apliten

Als Gestein sind Aplite immer hell, dicht und sehr feinkörnig. Die Feinkörnigkeit kann so weit gehen, dass man die einzelnen Bestandteile mit freiem Auge gar nicht mehr erkennen kann, weil sich die Korngrößen in Bereichen deutlich unter 1 mm bewegen.

Die Gänge sind manchmal zoniert, das Gefüge ist in den meisten Fällen sehr gleichkörnig und nicht porphyrisch und überwiegend mosaikartig. Durch die relativ gleichen Korngrößen und die Feinkörnigkeit ist die Bestimmung einzelner Gesteine häufig nur unter der Lupe möglich.

Die Gangstärken sind dabei meist nur sehr gering, häufig im Zentimeterbereich, darüber nur sehr selten. Als seltene Sonderformen treten auch kleine Aplit-Stöcke in einzelnen Fällen am Rand von Plutoniten auf (Gesteinsformationen, die auf eine fossile Magmakammer zurückgehen). Das Nebengestein von Plutoniten, wie etwa dem Granit nahe verwandten Granodiorit, vor allem in ihrem Dachbereich, ist dagegen sehr häufig von Gängen, auch von Apliten, durchzogen.

Zusammensetzung von Apliten

Hauptsächliche Bestandteile von Apliten sind:

  • Quarz
  • Alkalifeldspate (z. B. Orthoklas, die am häufigsten vorkommende Art)
  • Plagioklas

Wie eingangs schon erwähnt, finden sich mafische Mineralbestände nur in äußerst geringen Mengen (unter 5 % Massenanteil). Wie in allen magmatischen Gesteinen findet sich gelegentlich Biotit (Magnesiumeisenglimmer) häufiger aber Muskowit (Hellglimmer). Sogenannte pneumatolytische Mineralien (etwa Topas oder Fluorit) kommen häufig vor, auch Turmaline finden sich gelegentlich. Die chemischen Elemente Beryllium und Lithium findet man oft in hohen Konzentrationen im Aplit.

Abweichende Zusammensetzungen

Bei Apliten, die mit Diorit assoziiert werden, findet sich meist eine mineralogisch leicht abweichende Zusammenetzung – hier kommt Muskovit häufiger vor, daneben auch Apatit und Zirkon. Bei Apliten im Syenit ist der Bestandteil an Alkali-Feldspat meist höher.

Verwendung von Apliten

Die meisten Gesteinsgänge und Adern, die man den Apliten zurechnen kann, kommen nur in sehr geringer Stärke vor und sind daher nur begrenzt abbaubar oder verfügbar. Eine der Aplit-Sorten, die man im Handel noch gelegentlich antrifft, ist der Grigio Argento aus Sardinien.

Fazit

Aplite sind eine faszinierende Gesteinssorte mit einer sehr interessanten Entstehungsgeschichte. In verarbeiteter Form begegnet man dieser Gesteinsart allerdings äußerst selten, da sie nur in sehr geringen Mengen gehandelt wird, abgesehen vom sardinischen Grigio Argento, den man gelegentlich zu kaufen bekommt.