Diorit

Diorit
Diorit

Bei Diorit handelt es sich um ein Plutonit oder Tiefengestein, das in den meisten Fällen dunkel bis schwarz erscheint. In einigen Ausnahmefällen tritt das Gestein auch in mittelgrauer oder in hellgrauer Färbung auf, bunt und farbig ist es jedoch nie. Die mineralische Zusammensetzung ähnelt der von Granit und von Gabbro, kommt aber auch dem Tonarten nahe.

In Europa gibt es zahlreiche Vorkommen des Gesteins. Diorite finden sich unter anderem in Form von Gängen und Stöcken in Ruhla und in Brotterode, aber auch an der Rosstrappe. Vorkommen am Kyffhäuser sind bekannt, ebenso im Odenwald. Weitere Fundorte liegen im Eisengebirge Böhmens, in der Bretagne und in der Normandie.

Steckbrief: Zusammensetzung von Diorit

Schaut man sich das kristallische, körnige Gemenge genauer an, stellt man fest: Der Anteil an Feldspat (auch Plagioklas genannt) ist recht hoch. Amphibolie und Pyroxen sind ebenfalls enthalten, Chlorit dagegen kommt nur in kleinen Mengen und eher selten vor. Manchmal findest sich sogar Quarz im Diorit. Liegt der Anteil von Quarzen bei etwa fünf Prozent bis zwanzig Prozent, wird das Gestein als Quarzdiorit bezeichnet. Erst bei einem höheren Anteil wird der Stein als Tonalität klassifiziert. Kleine Mengen von Apatit und Zirkon, Titanit und Eisenmineralien können ebenfalls enthalten sein. Bei Glimmerdiorit ist die Hornblende des Diorit durch Magnesiaglimmer ersetzt.

Woher hat das Gestein seinen Namen? Das griechische Wort diorizein heißt soviel wie “unterschieden” oder “abgrenzen”. Allerdings werden Diorite aus den verschiedenen Vorkommen heute als Natursteinsorten unter anderen Bezeichnungen gehandelt:

  • Marmor claudianum aus Ägypten ist eine antike Bezeichnung und Verwendung
  • Travnik Grigio kommt aus der Gegend um Travnik in Bosnien-Herzegowina
  • Itaoca kommt aus Espirito Santo in Brasilien
  • Nero Marcos kommt aus Rio Grande do Sul in Brasilien
  • Preto Redençao kommt aus Ceará in Brasilien
  • Tijuca kommt aus Rio de Janeiro in Brasilien
  • Fürstensteiner Diorit kommt aus dem Bayerischen Wald in Deutschland
  • ZGrafenstein kommt aus Oberfranken in Deutschland
  • Gronau kommt aus dem Odenwald, ebenfalls Deutschland
  • Anzola kommt aus dem italienischen Piemont
  • Blazing Black kommt aus Viitasaari in Finnland
  • Kuru Black kommt aus Kuru in Finnland
  • Negro Arronches kommt aus Santa Eulalia in Portugal
  • Negro Burguillos, Negro Batalla, Negro Ochavo und Negro Valencia kommen aus der Provinz Badajoz in Spanien

Das sind nur einige Vorkommen: In Tschechien gibt es zahlreiche weitere Gebiete, in denen Diorite abgebaut werden. Aber wie wird der Stein verwendet?

Eigenschaften und Verwendung von Dioriten

Die antiken Verwendungen von Dioriten sind bekannt: Sowohl in der Architektur als auch für künstlerische Arbeiten wie Stelen, Skulpturen und als Untergrund von Inschriften sind Diorite erhalten. So wurde beispielsweise der bekannte Codex Hammurabi auf Diorit geschrieben. Die dunkleren Gesteine wurden in den 1950er und 1960er Jahren sehr gerne für die Grabmalgestaltung genutzt. Auch Brückenverblendungen und Säulen sowie einzelne Fassaden in Prag bestehen aus Diorit.

Diorite nehmen in der Regel Polituren gut an, es handelt sich um ein sehr festes Gestein. Das erklärt die Verwendung in der Architektur. Gedrehte Objekte wie Säulen und Wasserbecken lassen sich ebenfalls gut daraus herstellen. Allerdings sind es gerade die tollen Festigkeitseigenschaften, die auch gegen eine Verwendung des Gesteins sprechen: Diorite sind so hart, dass sie nur schwer zu bearbeiten sind. Werkzeuge aus Dioriten werden zur Bearbeitung von Granit verwendet. Das Gestein ist nicht magnetisch. Als Kanten- und Pflasterstein sowie als Schotter findet Diorit heute gerne Verwendung, weil das Gestein nicht so schnell verwittert.

Entstehung von Diorit

Diorite entstehen intrusiv. Es handelt sich um magmatisches Plutonit. Es entsteht, wenn in die Erdkruste gedrungenes Magma langsam erkaltet und auskristallisiert. Andesit ist das vulkanische Pendant. Plagioklas, Hornblende, Biotin und Augit sind die Hauptgemengteile des mineralischen Gesteins, das in seltenen Fällen sogar Granat, Magnetit, Pyroxene sowie Ilmenit enthalten kann. Diorite sind fein- bis mittelkörnig. Beim Kugeldiorit sind die Gegenteile ringförmig eingeregelt.

Zusammenfassung: Diorit ist vielseitig verwendbar

Da es sich um ein hartes Gestein handelt, finden Diorite immer dann Verwendung, wenn ein verwitterungsbeständiges, hartes und festes Material gefordert ist. Als Werkzeug, Bodenbelag und Fassadenverkleidung eignet sich das dunkle Gestein hervorragend. Vorkommen finden sich weltweit.