Aragonit

Aragonit Mineral
Aragonit Mineral

Aragonit ist ein in der Natur sehr häufig vorkommendes Mineral, das zu den Calciumcarbonaten gehört und eine ihrer drei Modifikationen darstellt (neben Calcit und Valerit). Aragonit ist allerdings weniger beständig als der Calcit, dem er sehr ähnlich ist, und bildet in der Natur deshalb keine Gesteine. Er ist spröde, faserig und spaltet nicht gut, trotz der gleichen chemischen Konstitution kristallisiert Aragonit anders: nicht trigonal wie Calcit sondern immer rhombisch.

Als Leitmineral ist Aragonit der Namensgeber einer ganzen Mineraliengruppe, die als Carbonate ähnlich zusammengesetzt sind. Seinen Namen hat er von seinem allerersten Fundort (Aragonien in Spanien), wo er zum ersten Mal im 18. Jahrhundert entdeckt wurde.

In Reinform ist das Mineral farblos bis weiß (bei Fehlern im Kristallsystem) mit einem teilweisen Glasglanz, auch Bruchflächen auch mit einem ausgeprägten Fettglanz. Die Spaltbarkeit ist unvollkommen und undeutlich, der Bruch muschelig. Das Mineral ist spröde.

Durch unterschiedliche Beimengungen – je nach Fundort – kann der Aragonit zahlreiche unterschiedliche Farbe annehmen, von gelblich über rötlich bis hin zu grünlich, bläulich und violett. Die allermeisten Aragonite sind lichtundurchlässig, nur eine einzelne Art ist lichtdurchlässig.

Eines der hervorstechendsten Merkmale des Aragonit ist dabei die Fähigkeit, zu fluoreszieren (Lumineszenz). In welcher Farbe er fluoresziert ist dabei ebenfalls vom Fundort und der Varietät abhängig.

Bekannte Varietäten von Aragonit

Aragonit
Aragonit

-Eisenblüte (korallenartige Form, weiß-gräulich, selten auch hellblau oder blaugrün)
-Erbsenstein (Pisolith, Kristalle bilden konzentrische Schalen, meist weiß-gräulich gefärbt)
-Nicholsonit (durch Beimischung von Smithsonit entweder weiß, gelblich, grünlich oder schwach rosa)
-Sprudelstein (wellenförmig ausgeprägt, meist weiß oder grau, auch gelblich oder rötliche Bänderung ist möglich)
-Tarnowitzit (Einschlüsse von Cerussit, meist weiß, grau bis dunkelgrau oder schwarz, auch gelbe Farbe möglich)
-Zeiringit (türkisblau bis türkisgrün, durch enthaltenen Aurichalcit)

Verwendung

Aragonit ist nicht ganz einfach zu bearbeiten, da er als metastabiles Mineral sehr empfindlich auf maschinelle Bearbeitung reagiert und zudem Säuren nicht besonders gut verträgt. Er wird deshalb meist zuvor in Kunstharzen stabilisiert.

Das Mineral wird häufig auch zur Imitation von viel nachgefragten Heilsteinen wie Jade, Calcit und Chalcedon verwendet, dabei häufig auch gefärbt. Der Aragonit selbst gilt dabei aber ebenfalls als bedeutender Heilstein, der das Gemüt beruhigen und den Calciumstoffwechsel fördern soll. Als Heilstein sollte man ihn Fachquellen zufolge mehrmals pro Monat unter lauwarmem Wasser entladen und mit einem Bergkristall wieder aufladen, damit er seine Wirkung behält.

Eine zeitlang war er auch zur sogenannten “physikalischen Wasserenthärtung” sehr populär und sollte das Verkalken von Wasserrohren verhindern, wenn man ihn an der Wand anbrachte. Eine solche Wirkung ist allerdings weder physikalisch möglich noch in irgendeiner Form schlüssig.

Reinigung von Oberflächen

Aragonit findet sich oft in Form von Einschlüssen aus Aragonit Wandvertäfelungen, auch für hochwertige Tischplatten und ähnliche Einsatzzwecke werden oft solche hochwertige Mineralien verwendet. Häufig sind Einschlüsse aus Onyx enthalten, der seinerseits aus Aragonit und Calcit besteht. Daneben kann Aragonit als Bestandteil und als Einschluss im Marmorstein vorkommen.

Beim Reinigen von aragonithaltigen Steinen muss man auf die hohe Empfindlichkeit des Materials Rücksicht nehmen. Bei allen kalkhaltigen Gesteinen und Einschlüssen muss auf den Einsatz von Säuren unbedingt verzichtet werden. Auch aggressive und stark fettlösende Reiniger (laugen den Stein schnell aus) müssen unbedingt vermieden werden. Grundsätzlich sollte man das Material nur mit einem geeigneten säurefreien Grundreiniger bearbeiten, und dabei auch nur in Verdünnung (1:2 bis 1:10) arbeiten.

Am besten ist eine schonende Reinigung lediglich mit warmem Wasser, die dafür aber regelmäßig erfolgen sollte (am besten wöchentlich). Der Einsatz von (verdünntem) Grundreiniger sollte nicht zu oft erfolgen, sondern nur wenn unbedingt nötig. Die Wassermenge sollte man dabei eher sparsam dosieren – hartes Wasser kann im Lauf der Zeit sonst zu kalkigen Ablagerungen führen, die den Glanz beeinträchtigen können.

Auch beim Verlegen und Entfernen von Marmorplatten, die hohe Mengen an Aragonit enthalten, muss man beim Handling sehr vorsichtig sein. Das brüchige und faserige Mineral macht den Stein empfindlich, Brüche und Absplitterungen sind schnell passiert.

Reinigen durch den Fachmann

Die einfachen Unterhaltsreinigungen kann man durchaus selbst ausführen, für eine intensive Grundreinigung oder ein gelegentliches Aufarbeiten des Steins sollte man aber möglichst dem Fachmann überlassen. Er kann das Material und die vorhandenen Einschlüsse am besten beurteilen und er weiß, welche Mittel er auf welche Weise anwenden kann – und welche nicht. Das Verlegen und Entfernen von Natursteinplatten sollte man ohnehin nie selbst durchführen, dazu gehört ein gerüttelt Maß an Fachkenntnis.