Hartsteinzeug

Bei Fliesen unterscheidet man zwischen Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug. Hartsteinzeug ist dabei eine Art von keramischen Platten, die man im weitesten Sinne auch zum Feinsteinzeug rechnen kann. Es ist genauso verschleißfest, wird aber vorwiegend in technischen Bereichen eingesetzt, wo es besonders auf eine hohe Gleitfähigkeit ankommt.

Bedingt durch die Herstellung aus Tonen, Kaolinen und Quarzsand sowie einer genau definierten Menge an Feldspaten und die hohen Brandtemperaturen von bis zu 1.300 °C entsteht eine keramische Platte mit dicht gesinterter Oberfläche.

Zu den hervorstechendsten Eigenschaften gehören daneben:

  • das sehr geringe Wasseraufnahmevermögen (weniger als 0,5 %, bei vielen sogar unter 0,03 %)
  • eine sehr harte Oberflächenschicht die auch einen hohen Verschleißschutz garantiert
  • eine hohe Beständigkeit gegenüber den meisten Säuren und Laugen
  • Frostbeständigkeit (bedingt durch das geringe Wasseraufnahmevermögen)
  • hohe Temperaturbeständigkeit bis zu 500 °C

Die erreichten technischen Werte können je nach Hersteller leicht abweichen und sind bei manchen sogar noch deutlich besser als angegeben.

Verwendung

Hartsteinzeug-Platten kommen in der Regel unglasiert zum Einsatz, in einzelnen Fällen werden sie aber auch glasiert mit speziellen Glasuren vor allem für den technischen Bereich angeboten. Eingesetzt werden sie vor allem in Aufbereitungsanlagen, Feinkohlenbunkern bei Heizkraftwerken und in allen Bereichen, in denen andere feinkörnige Stoffe entweder gelagert oder transportiert werden. Das können sowohl Silos als auch Rutschen oder Rinnen sein. Hartsteinzeug ist damit eine gute Alternative zum sonst in diesen Bereichen verwendeten Schmelzbasalt.

Wie auch beim Feinsteinzeug können die Kanten kalibriert, das heißt besonders maßhaltig, sein. Damit wird eine Verlegung oder Auskleidung mit minimalen Fugenbreiten von bis zu 2 mm möglich.

Das Zuschneiden kann aufgrund der hohen Härte nur noch mit Trennscheiben erfolgen. Die Notwendigkeit einer Imprägnierung wie bei Feinsteinzeug entfällt wegen der von Natur aus hohen Härte der Oberfläche weitgehend.

Fazit

Die Weiterentwicklung von keramischen Belägen zu sehr oberflächenharten, belastbaren und druckstabilen Fliesen und Platten hat sich auch auf den technischen Bereich ausgewirkt: Auch dort kommen heute in Form von Hartsteinzeug spezielle Varianten von Feinsteinzeugfliesen zum Einsatz, die kostengünstig herzustellen und in ihren Eigenschaften wesentlich teureren Belägen, wie beispielsweise Schmelzbasalt, durchaus ebenbürtig sind.