Sodalith

Sodalith ist ein Mineral, das in die Mineralklasse der Silikate, genau genommen zu den Gerüstsilikaten gehört. Es ist ein Natrium-Alumosilikat und ein Foid (Feldspat-Vertreter). Es besteht eine Ähnlichkeit zu Lapislazuli und Leucit. Die Bezeichnung Sodalit wird zwar manchmal verwendet, ist allerdings falsch.

Die Bezeichnung leitet sich aus dem hohen Natriumgehalt des Sodalths ab, das lateinische Wort “sodium” kennzeichnet den hohen Natriumgehalt, das griechische “lithos” steht für “Stein.

Eigenschaften

Sodalith kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet meist körnige oder große bis sehr große (bis zu mehreren Metern) Kristalle. Sehr kleine Kristallvarianten von nur einigen Millimetern sind weniger häufig.

Mit einer Mohshärte von 5,5 bis 6 sind Sodalithe relativ hart, ihre Spaltbarkeit ist undeutlich, der Bruch uneben bis muschelig. Die Strichfarbe des Minerals ist immer weiß und die Transparenz kann durchsichtig bis durchscheinend sein.

Die Farbe von Sodalithen kann stark variieren und hängt stark von den vorhandenen Beimengungen ab. Sehr häufig sind Sodlithe tiefblau, weshalb sie als Schmucksteine gelegentlich als “Blaustein” (was eigentlich eine Gesteinsbezeichnung ist), “Royal Blue” oder “Blue Tiger” gehandelt werden. Andere Alternativbezeichnungen sind Alomit, Glaukolith, Odalith oder Sodastein, die mineralogisch aber ebenfalls unzutreffend und nicht in Verwendung sind.

Neben der typischen blauen Farbe sind durch Beimengungen und Einschlüsse aber auch farblose Varianten möglich, ebenso weiße, gelblich, grünliche und rötliche Farbtönungen. Typisch für Sodalithe sind auch die kräftige, orangerote Fluoreszenz und die gelbe Phosphoreszenz.

Entstehung und Fundorte

In den meisten Fällen entstehen Sodalithe in magmatischen, quarzarmen Gesteinen, wie in Nephelin-Syeniten. Im Zuge von sogenannten Metasomatosen (Gesteinsumwandlung mit Austausch von Gesteinsbestandteilen) können sie sich allerdings auch in kalkhaltigen Gesteinen und in Marmor finden.

Auch wenn Sodalith an manchen Fundorten in sehr großen Mengen und manchmal sogar gesteinsbildend vorkommen, sind sie insgesamt doch relativ selten. Fundorten liegen in Deutschland vor allem in Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz. Innerhalb Europas findet man sie in Italien, Frankreich, Österreich und der Schweiz, ebenso in Tschechien, Portugal, Schottland und Rumänien, in Schweden sowie auf den Kanaren.

Weltweit liegen Fundorte in Russland, den USA, Kanada und Australien, in Südamerika (Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela), in China, Myanmar und in einigen Ländern Afrikas (Malawi, Sambia, Kamerun). Bedeutende Vorkommen liegen in Armenien und Afghanistan.

Verwendung

Sodalithe finden hauptsächlich als Schmuckstein und als Heilstein Verwendung. Nur in Südamerika werden sie in einigen Regionen auch zu Bodenfliesen und Wandfliesen verarbeitet und für Fassadenverkleidungen eingesetzt. In sehr geringem Umfang ist das Mineral auch als Ersatz für Lapislazuli oder Lasurit als Pigment in Verwendung.

Als Heilstein und insbesondere als Schutzstein sind Sodalithe schon seit der frühen Antike in Verwendung, zwischenzeitlich gerieten sie allerdings in Vergessenheit und wurden erst in der heutigen Zeit wiederentdeckt.

Als Heilstein sollen sie vor allem Ausdauer, Mut und Selbstbewusstsein fördern und für mehr Klarheit und Aufrichtigkeit sorgen. Schuldgefühle, Ängste und unterdrückte Gefühle sollen durch sie gelöst und abgebaut werden können. Körperlich soll Sodalith vor allem den Drüsen helfen.

Entsprechend der ihm in der Antike zugeschriebenen Wirkung soll der Sodalith auch kreative Begabung und Inspiration fördern, die Denkfähigkeit erhöhen und die Stimmung ausgleichen und harmonisieren.

Bei Farbveränderungen und ansonsten mindestens einmal pro Woche sollen die Steine unter fließendem Wasser entladen und zusammen mit einem Bergkristall wieder neu aufgeladen werden. Angewendet werden können sie auf die übliche Art und Weise als Trommelsteine, die man bei sich trägt, aber auch durch Auflegen auf die Stirn oder die Herstellung von Edelsteinwasser. Häufig werden sie als Kette (sollte bei Halsketten bis zum Herz reichen) mit Hämatit gefertigt.

Fazit

Ein eher seltenes Mineral, das aber, wenn man es findet, meist in großen Mengen auftritt: Sodalithe haben vor allem durch ihre intensive Farbe (zumindest bei den meisten Varietäten) ein unverwechselbares und beeindruckendes Erscheinungsbild. Schon in der Antike als Schutzstein und Heilstein hoch geschätzt gerieten sie für viele Jahrhunderte in Vergessenheit, bevor man sie erst in unserer Zeit wiederentdeckt hat.