Chlorit-Schiefer

Chloritschiefer Grün
Chloritschiefer Grün

Chloritschiefer ist ein kristalliner Schiefer und wird den Grünschiefern zugeordnet. Neben den Tonschiefern und den Phylliten stellen die Grünschiefer eine weitere Untergruppe der Schiefer-Gesteine dar.

Als kristalline Schiefer enthalten Grünschiefer in ihrem Mineralbestand immer grün gefärbte Komponenten: Chlorit ist dabei nur eine Möglichkeit, daneben kommen auch Grünschiefer mit Epidot-Anteilen oder mit Aktinolith (grüne Hornblende) vor. Daneben finden sich in Grünschiefern auch Erze wie Hämatit oder Pyrit.

Grünschiefer entstehen durch Umwandlung aus einer ganzen Reihe von sehr unterschiedlichen Gesteinen: einerseits aus Eruptivgesteinen wie Diabas, andererseits aus Tiefengesteinen wie Gabbros aber auch aus Segmentiten mit hohem Calcium- oder Magnesiumgehalt, wie beispielsweise Dolomit. Unter Einwirkung von geringen Drücken und Wasser kommt es zu einer Umwandlung (Metamorphose) der Gesteine. Jeder Grünschiefer ist also immer ein metamorphes Gestein, je nach Ausgangsgestein und Umgebungsbedingungen können sich aber unterschiedliche Arten von Grünschiefer bilden.

In Chloritschiefern findet sich ein besonders hoher Chloritanteil (70 – 90 %) der in diesem Fall namensgebend ist. Das Gefüge ist feinkörnig und dicht. Neben Chlorit finden sich auch Feldspate, Glimmer und Quarz. Biotit ist so gut wie nie in Grünschiefern zu finden, Magnetit kann fallweise vorhanden sein.

Vorkommen

Bedingt durch die Art ihrer Entstehung findet man Grünschiefer allgemein sehr häufig im Bereich abgetragener Gebirge wie dem Fichtel- und dem Erzgebirge, dem Bayerischen Wald, dem Spessart oder dem Odenwald vor. Auch in den österreichischen, französischen und italienischen Alpen gibt es bedeutende und abbauwürdige Vorkommen, daneben auch noch in Russland.

Eigenschaften

Chlorit-Schiefer sind wie die meisten Grünschiefer relativ weich und überwiegend schiefrig und blättrig. Epidot-Chloritschiefer können auch etwas massiger sein.

Chloritschiefer zeichnen sich dabei speziell durch ihre geringe Härte, die gute Spalt- und Polierfähigkeit aus. Als Bearbeitungsmöglichkeit bietet sich bei ihnen auch Sägen an. Gerade diese Eigenschaften bestimmen auch seine maßgebliche Verwendung.

Eigenschaften und Verwendung

Chlorit-Schiefer wird häufig für Fassadenverkleidungen und für Stufen, Fliesen oder Platten als Bodenbelag eingesetzt. Auch Tischplatten lassen sich aus Chlorit-Schiefer herstellen. Als Schmuckstein wird Chloritschiefer zwar gelegentlich verwendet, ist aber eher selten.

Farbschiefer wie Chloritschiefer oder Hämatitschiefer werden gerne zum Dachdecken eingesetzt, da sie ein sehr lebhaftes Farbbild bieten, das sich noch dazu je nach Sonnenstand farblich leicht verändert.

Auch als Bodenbelag sind Schiefergesteine meist gut geeignet, da sie durch die geschieferte Oberfläche auf ganz natürliche Weise Rutschsicherheit bieten.

Auch bei Farbschiefern muss man natürlich die schiefertypischen Nachteile beachten: es kann leicht zu Abplatzungen kommen und die Schieferoberfläche kann leicht verkratzen. Zwar gewöhnt man sich an vorhandene Kratzer meist schnell, weil sie bei typischer Schieferoptik meist nur wenig auffallen, trotzdem zeigt es die Empfindlichkeit der Oberfläche. Eine Imprägnierung ist unbedingt ratsam um den Stein vor Flecken zu schützen. Ausblühungen sind, wenn nicht genug auf das verwendete Material für den Unterbau geachtet wird, nicht selten. Auch Kalkränder stellen manchmal ein Problem dar, besonders bei dunkleren Varianten.

Farbschiefer ist – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich – ein wunderschönes Material mit viel Charisma, leider aber auch in manchen Punkten sehr empfindlich. Damit muss man leben können.

Fazit

Chlorit-Schiefer entsteht aus uralten Gesteinen, die sich langsam in etwas ganz anderes verwandelt haben, und als typische Schiefer eine häufig deutlich attraktivere Optik haben als das Ausgangsgestein. Bei der Verwendung von Farbschiefern im Innen- und Außenbereich sollte man aber neben der Optik auch die möglichen Nachteile und den erforderlichen Pflegeaufwand immer ein wenig im Blick haben, wenn man sich für Schiefer entscheidet.